Kategorie Bildung
Antwort
Sicher lässt sich das Bildungsproblem nicht kurzfristig lösen. Das darf aber nicht der Grund sein, es nicht auf Dringlichkeitsagenda zu setzen. Vielmehr muss nach der Bundestagswahl ein verantwortungsbewusster Bundeskanzler dieses Problem angehen.
Er muss es angehen, gerade weil so viele Teilprobleme damit verknüpft sind, gerade auch Social-Media-Probleme. Denn das TikTok-Problem wird man ohne eine Bildungsoffensive beziehungsweise ohne eine Bildungsreform in der Qualität nicht lösen können. Man kann sicher Kanäle wie TikTok verbieten. Aber das wäre nur eine Symptombehandlung. Dann werden sich andere Öffentlichkeiten gesucht, auf die die Rechtsradikalen und Rechtspopulisten dann zugreifen.
Auch das Vernetzungsproblem ist damit verbunden. Wir brauchen eine Bildungsoffensive, um die äußere Vernetzung mit einer inneren Vernetzung in den Köpfen zu beantworten. Viele Menschen sind völlig überreizt. Nicht umsonst ist die Depression zur Volkskrankheit Nummer 1 geworden. Nicht umsonst sind die westlichen Hochleistungsgesellschaften zu Drogengesellschaften geworden. Die wachsende Komplexität der Welt mit all ihren verschachtelten Beziehungen und Verknüpfungen verlangt eine größere Verknüpfung verschiedener Wissensdisziplinen. Die um sich greifende ideelle Verwüstung verlangt mehr interdisziplinäres Denken.
Das geht bis in die Unternehmensführung hinein und natürlich betrifft das auch die Politik. Der Hinweis, Bildungspolitik ist Ländersache darf keine Ausrede sein. Darauf haben sich auch die letzten Bildungsminister und Bildungsministerinnen ausgeruht.